Jugendgottesdienst, 01.07.12

Erschienen am 17. July 2012 in Chronik 2012
| Füllt den neuen Wein nicht in die alten Schläuche … |
Kinder unterstützen, Abenteuer möglich machen
Wie oft hört man, dass sich die Jugend von Heute für nichts mehr engagieren und sich nur für sich selbst interessieren würde? – Am Sonntag, den 1. Juli, haben wir Ketscher Pfadis das Gegenteil bewiesen und waren zahlreich zu unserem JuGoDi erschienen, den das Orga-Team um unsere Kuratin Christine vorbereitet hatte. Die Musik steuerte die “Konfro” bei und Mitklatschen war angesagt!
Der Gottesdienst stand unter dem Motto der DPSG-Jahresaktion 2012: “Abenteuer möglich machen”. So wie die vier Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf dem Plakat der Jahresaktion sich gemeinsam in ihr Abenteuer stürzen und ihre Freizeit unbeschwert genießen, können sich das in Deutschland nicht alle Kinder und Jugendliche leisten, denn 2,4 Millionen von ihnen leben in einem Armutsrisiko! Dafür wollte unser Gottesdienst sensibilisieren!
Unsere Rover haben daher konkret unsere Heimatgemeinde Ketsch unter die Lupe genommen und in Erfahrung gebracht, dass in Ketsch mit ca. 65 Kindern knapp 4% der Kinder bis 15 Jahren von Armut betroffen sind. Jessica und Joscha gaben zu bedenken, dass Armut vielschichtig ist und sich häufig verfestigt hat, da die schlechtere Ausgangssituation Schulabschluss und Ausbildungsplatzsuche erschwert. Mit der aktion12 wollen wir Pfadis uns einsetzen für jene Kinder am Rande der Gesellschaft und auf für sie “Abenteuer möglich machen”!.
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Das bekannte Evangelium vom barmherzigen Samariter, das den selbstlosen Dienst am Mitmenschen hervorhebt, schlug eine Brücke zum Rollenspiel der Wö´s um Lukas Rey; es veranschaulichte, dass pures Almosengeben nicht ausreicht, um das Herz eines Menschen zu erreichen. Damian, Michau und Anika stellten die Geschichte “Die Bettlerin und die Rose” szenisch dar, in der der Schriftsteller Rainer Maria Rilke einer alten Bettlerin statt Geld eine Rose in die Hand legt. Von dieser Geste zehrt die alte Frau eine ganze Woche, bevor sie wieder an ihrem gewohnten Platz sitzt und bettelt. Im anschließenden Lied “Worauf es ankommt, wenn er kommt” lud die Konfro ein, darüber nachzudenken, was im Leben wirklich wichtig ist und was Gott von uns erwartet.
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Zuvor hatten Benne, Marie, Laura und Tamara aus der Pfadi-Stufe in einem Gespräch die Einstellung der drei großen Monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam zum Dienst am Nächsten erörtert: Dass der Christentum Nächstenliebe ganz groß schreibt, dürfte den Gottesdienstbesuchern klar gewesen sein. Dass jedoch auch in den anderen Religionen barmherziges Teilen ein wichtiger Bestandteil des Glaubens ist, wurde im Gespräch der Vier deutlich. So stellten die Armen- oder Almosensteuer im Islam gar eine der Fünf Säulen dar, auf denen diese Religion fußt. Sie gilt als fromme Handlung und religiöse Pflicht jedes Muslims. Die Juden erachten das Spenden nicht als persönliche Auszeichnung oder Tugend, sondern als ein Gebot Gottes, denn Gott vertraute den Menschen etwas an, obwohl er ihnen nichts schuldet.
Jeden Tag aufs Neue dafür zu stehen, was sie sich in ihren Versprechen vorgenommen haben und so wie Jesus es getan hat die abseits Stehenden in ihre Mitte zu holen, war eine der Fürbitten der Jupfis Benita, Sophie, Lasse, Jan und Samuel. Das vor allen Gottesdienstbesuchern gemeinsam gebetete neu formulierte Glaubensbekenntnis wollte einen tieferen Zugang zu dem schaffen, was den christlichen Glauben ausmacht.
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Die Kollekte dieses Sonntags, die 680,80 Euro erbrachte, werden wir zwei Projekten zukommen lassen, die die DPSG in Kooperation mit der Caritas im Rahmen der aktion12 durchführt: Zeltlager speziell für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche im Bundeszentrum Westernohe und den Diözesen sowie dem “Spaghetticlub” in Hamm, der mehrmals die Woche Kinder aus armen Familien mit einem warmen Mittagessen versorgt. “Wenn jeder teilt, was er hat“, lieferte dazu den passenden Soundtrack.
Am Ende des kurzweiligen Gottesdienstes verteilten unsere Kids an den Ausgängen selbstgebastelte Papierrosen mit der Aufforderung, sie weiterzuschenken. An dieser Stelle nochmals die Anregung, die individuellen Erlebnisse beim Weiterschenken der Rose zu Papier zu bringen und im Pfarrbriefkasten einzuwerfen oder auf Facebook zu posten! – Beim Schlusslied “Flinde Hände, flinke Füße”, dem Lied der Pfadfinder, sangen und klatschten noch mal alle Gottesdienstbesucher und besonders natürlich wir Pfadis begeistert mit. Ein Besucher, der sich selbst als Atheist bezeichnet, zeigte sich vom Gottesdienst als Ganzes und speziell von der Rosengeschichte sehr gerührt. Gottesdienstbesucherin Elfriede Hemmerich äußerte sich, wie viele andere, ebenfalls begeistert: “Der Gottesdienst war toll! Ich habe mich inhaltlich sehr angesprochen gefühlt und die Konfro hat wieder mal tolle Musik gemacht.”
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Ein dickes Dankeschön an alle, die durch ihr Engagement diesen Gottesdienst zu dem gemacht haben, was er war!!!
@Vera und Janika: fürs Rosen Basteln und Einstudieren des Rollenspiels
@Matze, Daniel, Manne und Sven: fürs technische Equipment und Know How
@Angela Karas: fürs kurzfristige Einspringen und die moralische Unterstützung
chris
Auf vielfachen Wunsch gibt es hier den Ablauf und die Beamer-Präsentation des JuGoDi´s zum herunterladen.








