Fasching 2011

Erschienen am 7. March 2011 in Chronik 2011

Alexander

 

Von der Entstehung einer Legende

Aufgehört an Fasching zu denken, nein, das haben wir quasi nie. Den Frühling und Sommer haben wir damit verbracht, uns kreuz und quer durch die Ketscher Gärten zu grillen und dabei immer neue Ideen für Fasching zu spinnen. Kurz nach den Sommerferien wurde dann eine unserer Rovergruppenstunden als erstes Planungstreffen umfunktioniert.

Zuerst musste eine Idee für unseren Motivwagen her. Letztes Jahr hatte sich unser Wagen nur wenige Zentimeter unter der maximal zulässigen Breite bewegt. Diese Dimension wäre also geknackt. Da wir aber immer neue Herausforderungen brauchen, war recht schnell klar, dass es dieses Jahr in die Höhe gehen muss. Bei unserem ersten Treffen haben wir es dann auch gleich geschafft und die Grundidee für unseren Wagen war geboren: Dinosaurier und Familie Feuerstein.

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Immer mittwochs in unserer Gruppenstunde haben wir uns getroffen, versucht Ideen umzusetzen und so entstand ein ganz brauchbarer Plan für unsere Fußgruppe. Als Grundgerüst für unseren Dinosaurier wurde kurzerhand unsere alte Faschingskuh “Rienchen” umfunktioniert. Schon die ersten Bauteilen aus Draht und Holz haben uns aber aus dem Pfarrheim in die größere und vor allem höhere Scheune getrieben. Was sind schon Minusgrade im kalten Winter in einer zugigen Scheune? Doch das hat uns nicht davon abgehalten unserer alten Kuh eine neue Haut aus Draht, Holz und lila Farbe zu verpassen. Tapetenkleister und Farbe trocknet schließlich auch bei Minustemperaturen … das dauert dann einfach nur ein paar Wochen länger. Aufgeheitert wurden wir dabei von zahlreichen Feierlichkeiten wie Geburtstage und Verabschiedungen innerhalb unserer Gruppe.

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Unser persönliches Highlight sollte aber erst noch folgen. Für uns ist es ja schon fast normal, ein total überdimensioniertes Motiv auf einen kleinen und uralten Fahrradanhänger zu bauen. Selbstverständlich scheint es auch, in diesem Motivwägelchen irgendwie einen Generator, Beleuchtung, Nebelmaschine und eine Musikanlage zu verbauen.

Die bedeutenste Anschaffung war wohl der Generator, welchen wir mit kräftiger finanzieller Unterstützung unseres Fördervereins kaufen konnten. Ohne diesem wäre der ganze Spaß nicht möglich gewesen. Für diese Unterstützung nochmals herzlichen Dank!

Bei dem Dinosaurier-Motivwagen “Phally” haben wir uns für eine Baukasten Bauweise entschlossen. So konnten die Einzelteile nach und nach angefertigt werden uns erst einen Tag vorher “zusammengesteckt” werden. Dies hat es uns wesentlich einfacher gemacht die gemietete Musikanlage zu befestigen.

Nun zu unserem Highlight: Das Feuerstein-Auto. Um so verrückter und ausgefallener die Idee, desto einfacher scheint es wohl uns dafür zu begeistert. Von der Idee ein echtes Auto zu verbauen kamen wir aber ganz schnell wieder ab. Wie sollte es bei uns auch anders sein, haben wir aus Holz ein Gerüst gebaut und mit Hasendraht etwas Form ins Spiel gebracht. Unsere liebsten Baumaterialien Tapetenkleister und Pappmaschee hatten dann auch die letztes Zweifel weggeblasen das man hier wohl irgendwann noch ein Auto erkennen könne. Wie so häufig standen wir bis kurz vor Schluss vor unserem Werk und haben den Kopf geschüttelt. Erst in letzter Minute denkt man sich dann “… oah … ist das geil …”. Dummerweise haben wir die schwenkbaren Rollen hinten eingebaut. So war es sehr, sehr kräfteraubend dieses Gefährt kontrolliert vorwärts zu bewegen.

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Auch für den Kleinsten gibt es etwas zu tun …

An unserer Stammesversammlung im Herbst haben wir dem Stamm dann unsere Idee und das Kostüm präsentiert. Kurz darauf haben die Montagsrover damit begonnen Luftballons mit Zeitung einzukleistern. Das sollte das Grundgerüst für unsere spätere Kopfbedeckung werden. Im Januar haben wir dann in allen Gruppenstunden damit begonnen, für jeden Teilnehmer die Hüte individuell anzufertigen und kreativ zu verschönern.

Wesentlich entspannter als letztes Jahr ging es dieses Jahr bei der Anfertigung der Kostüme zu. Der Stoff wurde nämlich pünktlich geliefert und konnte bereits 6 Wochen vor Fasching an die Teilnehmer und deren Eltern verteilt werden. Hier waren geschickte Hände zu Hause an den Nähmaschinen gefragt. In mühsamer Heimarbeit wurde jedes Kostüm individuell angefertigt. Und das waren nicht wenige! Dieses Jahr konnten wir in Hockenheim mit 25 Teilnehmern und in Ketsch sogar mit 29 Teilnehmern an den Start gehen.

Traditionen werden bei uns groß geschrieben. So haben wir unser Motto wieder einmal erst kurz vor Anmeldeschluss bei einer kreativen Sitzung am Freitagabend im Stammsitz der Rovergruppe “der Schuppen” bei Familie Schmiel gedichtet. Ursprünglich hatten wir den Anmeldeschluss schlichtweg vergessen, aber mittlerweile gehört es fest in unseren Terminkalender. Trotz einiger kreativer Hänger konnte unser Motto für unseren Faschingsumzug 2011 dann doch noch geboren werden:

 

Der Sprit zu teuer, die Quell’ versiegt –

dann fahr’ ma halt mit Fussbetrieb!

L’essence est trop chére, la source tarit –

Alors nous, on redevient des vrais Bipédes!

 

Die Ergänzug des Schriftzuges in französischer Sprache haben wir unserer Partnerstadt Trélazé zu Liebe gemacht. Ein paar Franzosen waren nämlich am Faschingswochenende in Ketsch und Hockenheim zu Gast.

Die letzten Vorbereitungen am Tag davor!

Freitags haben wir uns getroffen, um unseren Wagen soweit fertig zu machen. Wir konnten die gemietete Musikanlage abholen und die einzelnen Bauteile des Dinos endgültig zusammen stecken. Nach drei Stunden gemütlicher Arbeit konnten wir stolz auf unser Werk schauen. Die Nachbarn waren wohl auch froh, als wir wieder gegangen sind. Wir vermuten aber das die Leute auf dem Balkon nebenan sich von unserem Musikanlagen-Test nicht weiter haben stören lassen (…).

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Samstag, Hockenheim

Am Samstag mussten wir alle früh raus. Bereits um 8:30 Uhr morgens war Treffpunkt. Unsere morgentlichen Startschwierigkeiten sollten aber kein Problem darstellen. Gestern wurde der Wagen ja fertig hergerichtet. So konnten wir uns voll auf das hervorragende Frühstücksbuffet sponsored by Familie Rebmann konzentrieren. Köstlich! Genau im Zeitplan sind wir eine Stunde später Richtung Hockenheim losgelaufen. Unsere zwei Motivwagen mussten aber noch einen kurzen Zwischenstop bei der Ketscher Tankstelle einlegen. Hier wurde getankt, Reifendruck geprüft und das Team konnte sich mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgen.

Der Zeitplan war straff, wurde aber perfekt eingehalten. Schließlich standen über zwei Stunden Fußmarsch vor uns. Dummerweise gab es nach halber Strecke ein klitzekleines und folgenschweres Geräusch, welches die ganze Gruppe zum sofortigen Stillstand verleitet hat: ZISCHHH…  In diesem Moment sind wohl allen der knapp 20 kostümierten Begleiter jegliche Schimpfwörter durch den Kopf gegange die hier besser nicht erwähnt werden sollten. Ein kurzer Check ergab: Reifen geplatzt – Was nun?

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Nach dem Generator-Totalausfall von letztem Jahr haben wir das ganze ein wenig – aber auch nur ein klitze kleines – entspannter gesehen. Noch eine Stunde bis wir in Hockenheim am Aufstellungsgelände sein sollten. Die Telefonleitungen glühten und unsere Eltern mussten für uns durch die Gegend flitzen und uns Werkzeug und Ersatzteile ranschaffen. Ausgerechnet der Schlauch, der beim Check des Anhängers wohl noch gut aussah und nicht getauscht wurde, der hat es nicht überlebt und wurde von uns in Rekordzeit ausgetauscht.

Zwischenzeitlich ist das Feuerstein-Auto schon mal vor gefahren um pünktlich die Kinder und Jugendlichen in Empfang zu nehmen. Der Dino kam dann mit deutlich Verspätung aber noch rechtzeitig an und der Party auf Hockenheims Straßen stand nichts mehr im Wege.

Vor Ort haben wir dann bei aller bestem Sonnenscheinwetter die Teilnehmer geschminkt und konnten dann mit unserer fantastischen Stimmung immerhin den VIERTEN PLATZ sichern. Besonders wegen der starken Konkurrenz ein ausgezeichnetes Ergebnis.

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Sonntag, Ketsch

Auch heute lachte die Sonne vom Himmel. Perfektes Wetter für einen perfekten Tag. Wir mussten nur ein paar Kleinigkeiten an unserem Wagen reparieren und mit Farbe überstreichen. Unsere Scheune ist ja nur wenige Meter vom Pfarrheim und dem Aufstellungsgelände entfernt. Da konnten wir das ganze wesentlich gemütlicher angehen. So lag die Aufmerksamkeit eher beim Frühstücksbuffet: Hausmacher Wurst und frische Brötchen!

Die Kinder und Jugendlichen haben sich um 13 Uhr im Pfarrheim getroffen und wurden dort geschminkt. Der Rest unserer Gruppe ist pünktlich zur Aufstellung im Bruch und auf dem Rheindamm erschienen. Ganz ohne Zwischenfälle.

Was gibt es zu diesem Tag noch zu sagen? Das Publikum am Straßenrand war sensationell gut gelaunt. Die Sonne lachte. Unsere Teilnehmer waren echt super drauf. Ein grandioser Faschingsumzug.

Der Umzug endete auch wieder im Bruch. Dort haben wir uns von den Kindern verabschiedet und haben bis zur Preisverleihung gemeinsam mit den anderen Teilnehmern gefeiert.

Von einem der großen Faschingswägen hat ein Preisrichter das Ergebnis verkündet. Es wurde spannend und spannender und unsere Gruppe wurde nicht genannt. Das lag daran, das der ERSTE PLATZ immer erst zum Schluss genannt wird. Die anschließende Party war natürlich sagenhaft, bei welcher alle großen Wagen ihre Musikanlage koppelten und gemeinsam die gleiche Musik spielten. Ein wahnsinns Erlebnis … DANKE FÜR DIESEN TAG !!!

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Ein Wort des Danks

Im Namen aller Teilnehmer möchten wir uns ganz herzlichst bedanken!!!

Bedanken bei allen Helfern die monatelang und bei eisiger Kälte gebaut und gebastelt haben.

Bedanken bei allen Teilnehmern, Eltern oder “Wichteln” die eingesprungen sind um die Kostüme zu nähen.

Bedanken bei unserem Förderverein für die Unterstützung für den Generator.

Bedanken bei den Eltern die uns den Reifenwechsel ermöglicht haben.

Bedanken bei den Eltern die uns das köstliche Frühstücksbuffet am Faschingswochenende zubereitet haben.

Bedanken bei Malerbetrieb Ziegler / Hockenheim für die Farbe und Zubehör.

Bedanken bei von Hoerner & Sulger GmbH / Schwetzingen für die Unterstützung. 

Bedanken bei allen Spendern die uns so tatkräftig mit Baumaterialien unterstützt haben.

Bedanken bei “Manne´s Großeltern” für den Bauplatz in der Scheune.

Und vor allem bedanken bei allen Teilnehmern die mit einer grandiosen Kondition und einer übersprühend guten Stimmung über die Umzüge gehüpst sind!!!

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Aus dem Ketscher Amtsblatt:

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Nochmals DANKE an alle Teilnehmer!!!

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