Fasching 2012

Erschienen am 23. February 2012 in Chronik 2012

Alexander

 

 „Nach Fasching ist vor Fasching“; getreu diesem Motto konnten wir quasi nie aufhören an Fasching zu denken. Da erwischt man sich auch mal dabei, bei Renovierungsarbeiten im Frühling etwas Holz für unseren Faschingswagen auf die Seite zu legen.

Kurz nach dem Sommerlager haben wir uns zum gemütlichen Grillen getroffen und versucht, ein paar Themen für den Motivwagen zu finden. Das ist gar nicht so einfach wie man denkt! Können wir das auf unserem kleinen Anhänger umsetzen? Hatte eine andere Gruppe dieses Thema schon mal? Sind die Kostüme umsetzbar?

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Bei dem Wagen waren uns zwei Dinge wichtig: Erstens musste der alte Fahrradanhänger, der uns die letzten Jahre so treu begleitet hat, durch eine belastbarere Alternative ersetzt werden. Diverse Pannen die letzten Jahre haben dann doch bewiesen, dass der 60 Jahre alte Anhänger „leicht“ überladen wurde. Zweiter Punkt waren die Ausmaße des Motivs: Vor zwei Jahren waren wir mit unserem UFO nur knapp unter der maximal zugelassenen Gesamtbreite. Letztes Jahr hatte der Dino die maximale Höhe geknackt, welche uns das Tor unserer Scheune vorgibt. Was bleibt daher noch übrig? Richtig, wir müssen so breit UND hoch wie nur möglich werden…. was sonst?!? Und die Musikanlage muss mehr rocken – aber das war ja eh klar!

Anfang September war es dann endlich so weit: An einem weiteren gemütlichen Freitagabend haben wir es in einer kreativen Runde endlich geschafft, ein Thema für unsere Gruppe zu finden: Ninja Turtles.

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Von nun an war kein Halten mehr: Zu jeder Gelegenheit wurden sich Gedanken gemacht, wie der Wagen noch anspruchsvoller umgesetzt werden könnte? Welches Material wird für welche Bauteile eingesetzt? Wie wird was befestigt? Jede Idee wurde notiert und bei zahlreichen gemütlichen Runden mehr als ausführlich besprochen, diskutiert und abgewogen…

Im Oktober wurde das gesammelte Material der Vorjahre mit einem Anhänger aus unserem Materialkeller in die Scheune gefahren. Woche für Woche haben wir Rover uns getroffen und immer weiter an unserem Motiv gebastelt. Die Erfahrung der letzten Jahre hatte uns dann doch dazu getrieben uns etwas zu beeilen, damit zumindest der Tapetenkleister vor dem Kälteeinbruch trocknen konnte. Mit jeder Menge Hasendraht, Zeitung und noch mehr Kleister wurde unsere Schildkröte ins Leben gerufen. Insbesondere bei der Arbeit mit dem Kleister und dem „einschlonzen“ hatten die großen Kinder legendär viel Spaß.

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Zeitgleich wurde mit der Planung der Kostüme begonnen. Kopfzerbrechen bereiteten uns die grünen Maleranzüge. Überall findet man diese Teile in Weiß, aber erst nach sehr langer Suche in Grün. In etlichen Stunden Handarbeit wurden die Bauchpanzer und Rückenpanzer geschnitten, geformt und mit Farbe bepinselt. Für die größeren Teilnehmer gab es große Regentonnen-Deckel und für die Kleineren schmückte eine kleinere Version den Rücken. Somit waren unsere Schildkröten fast komplett. Mit Hilfe von roten Arm-, Bein- und Kopfbinden wurde unserer Schildkröte noch der Ninja-Touch verpasst. Bei dem gesamten Kostüm war es uns sehr wichtig, möglichst viel Arbeit im Vorfeld erledigt zu haben. Unsere Teilnehmer hatten daher relativ wenig zu tun, um mitlaufen zu können.

In der Zwischenzeit musste sich ein Team mit ganz anderen Problemen rumschlagen: Ein Teil unseres Motivwagens sollte aus „Meister Splinter“ bestehen, dem Chef der Ninja Turtles. Aus Hasendraht und Gips wurde das Gerüst gebaut und das Gesicht modelliert. Die feine Garderobe des Herrn Splinter wurde ein Bademantel. Wochenlang wurde nach Material für das Fell gesucht. In der letzten Woche vor Fasching konnten wir dann einen richtig gut gelungenen und freundlich grinsenden Splinti auf unserem Wagen befestigen. Mit seinem Kampfstab überwachte er zuverlässig unsere Fußgruppe aus seinem dampfenden Gulli heraus.

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In den letzten Wochen vor Fasching ging es dann heiß her. Neben bereits stattfindenden Faschingsveranstaltungen und anderen Pfadfinder-Veranstaltungen haben wir uns gefühlte 10 Mal pro Woche getroffen und am Wagen und Kostümen gewerkelt. So war es nahezu eine Selbstverständlichkeit dem alten Fahrrad eine neue Farbe zu verpassen, abgeplatzte Farbe auszubessern, Beleuchtung zu montieren, kurz vor knapp den Wagen zu verschönern oder am Abend vor dem ersten Umzug den Musikmix fertig zu machen.

Wie geplant konnten wir also unser diesjähriges Projekt genau am Abend vorher fertig stellen und mit folgendem Motto an den Start gehen:

2012, die Welt geht unter, doch die Ninja Turtles bleiben munter.

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Samstag, Umzug in Hockenheim

Heute haben wir uns bereits um 8:30 Uhr morgens getroffen. Bis um 11 Uhr wurde gefrühstückt und letzte Vorbereitungen am Wagen getroffen. Unser Motivwagen war dieses Jahr glücklicherweise auf einem Auto-Anhänger gebaut. Wir haben ihn von unseren Eltern nach Hockenheim fahren lassen. So blieb uns ein kräfteraubender zweistündiger Fußmarsch erspart. Unser rotes Flitzer-Fahrrad hat den Anhänger bei seiner Fahrt nach Hockenheim begleitet. Im Wechsel haben die Insassen in die Pedale getreten.

Mit mehr Teilnehmern als jemals zuvor in Hockenheim, konnten wir dieses Jahr mit 31 Schildkröten an den Start gehen. Die Ninja Turtles haben sich bei der Aufstellung getroffen, wurden geschminkt und konnten die anderen Gruppen des Umzuges beim Vorbeifahren bewundern. Bei einer sensationellen Party auf dem Marktplatz wurden die Platzierungen der Gruppen bekannt gegeben: Wir haben dieses Jahr den 8ten Platz erreicht.

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Sonntag, Umzug in Ketsch

Morgenstund‘ hat Gold im Mund… dachten sich die Rover heute bei einem schmackhaften Frühstück in der Scheune, machten den Wagen fertig und waren pünktlich zur Aufstellung am Start. Die restlichen Teilnehmer waren um 13 Uhr ins warme Pfarrheim geladen, wurden dort geschminkt und bereiteten die Kostüme vor.

Während dem Umzug durch die Ketscher Straßen konnten wir mit der sensationellen Anzahl von 35 Ninja Turtles die Zuschauer bespaßen. Bei einem Mix aus Wolken, Regen, Schnee und sogar Sonnenschein war für jeden Geschmack etwas dabei. Bei der folgenden Party im Bruch-Gelände stellen sich traditionell alle große Wagen im Kreis auf und koppelten anschließend ihre Musik. Alle große Wagen? Ja, alle! … auch wir! In Absprache mit den anderen Größen der lokalen Faschingswelt, hatten wir uns einen Empfänger organisiert.

Vom Festwagen der Gruppe Abi 92 wurde dann vom Ketscher Prinzenpaar das Ergebnis verkündet: Wir haben dieses Jahr den 4ten Platz erreicht.

Im Anschluss an den Umzug erreichte uns noch eine eMail: Die Junge Union Ketsch zeichnet seit einigen Jahren mit ihrem Sonderpreis die beste Kinder- und Jugendfußgruppe des Ketscher Faschingsumzuges aus und hat UNS diesen Preis verliehen! Yippieh!

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Montag, Umzug in Altlussheim

Mit vor stolz geschwollener Brust hatten wir uns letztes Jahr fest vorgenommen noch größer, besser und toller zu werden. Was gehört hierzu? Richtig! Zwei Umzüge sind nicht genug! Daher musste ein Dritter her! Ein Tag Ruhepause ist für Weicheier, daher musste Altlussheim her.

… soweit die Vorsätze. Die Realität sah dann etwas anders aus: Nicht „neuer Tag, neues Glück“, sondern: Alles tut weh als der Wecker klingelt. Zwei Tage Umzug laufen und stundenlang hüpfen macht auch den Lebhaftesten unter uns leicht zu schaffen. Aber die Pflicht ruft, also versammelten wir uns mehr oder weniger pünktlich in der Scheune und frühstückten unser trölftes Wurst- bzw. Fleischkäsebrötchen für dieses Wochenende. Der rote Flitzer und unser Motivwagen wurden im Schneckentempo über Schleichwege die einstündige Strecke nach Altlussheim gefahren. Von den anderen Teilnehmern wurde unser Wagen samt Fahrrad auf dem Aufstellungsgelände in Empfang genommen.

Bisher hatten wir noch nie in Altlussheim teilgenommen oder zugeschaut. Wir waren also vollkommen ahnungslos. Aber unser erster Eindruck verzauberte uns und sollte den kompletten Umzug anhalten: Nahezu alle Häuser waren wunderschön geschmückt, viele Getränkestände lockerten die Stimmung auf und sämtliche Besucher wollten einfach nur feiern. Hier lachte sogar wieder die Sonne an diesem schönen Rosenmontag.

Nach einem äußerst langen Straßenumzug und am Ende unserer Kräfte nahmen uns die Autofahrer in Empfang und wir machten uns auf direktem Wege nach Hause. Schließlich stand für die paar Kilometer über eine Stunde Fahrt bevor. Auch die gemietete Musikanlage musste noch sorgfältig aus dem Wagen ausgebaut werden, da sie Morgen früh morgens zurückgegeben werden musste.

Überraschenderweise erreichte uns dann noch die Nachricht, dass wir den ERSTEN PLATZ erreicht haben!!! Unsere kleine grüne Gruppe mit nur noch ausgedünnten 20 Personen, die zum ersten Mal an diesem Umzug teilgenommen hat, knackte gleich diesen sensationellen Platz?!? EIN TRAUM!!! Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet, da die Konkurrenz äußerst stark war auf dem größten Umzug der Region.

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Ein Wort des Danks

Im Namen aller Teilnehmer möchten wir uns ganz herzlichst bedanken!!!

Bedanken bei allen Helfern die monatelang und bei eisiger Kälte gebaut und gebastelt haben.

Bedanken bei allen Teilnehmern, Eltern oder “Wichteln” die eingesprungen sind um die Kostüme zu basteln.

Bedanken bei unserem Förderverein für die Unterstützung für den Generator.

Bedanken bei den Eltern die uns rumgefahren und abgeholt haben.

Bedanken bei den Eltern die uns das köstliche Frühstücksbuffet am Faschingswochenende zubereitet haben.

Bedanken bei Malerbetrieb Ziegler / Hockenheim für die Farbe und Zubehör.

Bedanken bei von Hoerner & Sulger GmbH / Schwetzingen für die Unterstützung.

Bedanken bei Schreinerei Heinrich Eder / Ketsch für die Unterstützung.

Bedanken bei allen Spendern die uns so tatkräftig mit Baumaterialien unterstützt haben.

Bedanken bei “Manne´s Großeltern” für den Bauplatz in der Scheune.

Und vor allem bedanken bei allen Teilnehmern die mit einer grandiosen Kondition und einer übersprühend guten Stimmung über die Umzüge gehüpst sind!!!

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Am Aschermittwoch ist alles vorbei

… das nahmen wir uns dieses Jahr sehr zu Herzen! Ein Großteil der Helfer hatte sich bereits um 14 Uhr in der Scheune versammelt, um unseren Wagen ins ewige Reich der Schildkröten zu schicken. Äußerst fleißig haben wir bis um 19 Uhr die Schildkröte abgerissen, den Wagen in alle Einzelteile zerlegt und unsere Scheune besenrein hinterlassen. Sogar der Müll wurde umgehend entsorgt.

Hier eine kleine Übersicht was so alles an Material verwendet wurde:

  • 2 PKW-Anhänger voller Holzlatten und Bretter
  • 4 Liter Nebelfluid
  • 7 Müllsäcke Altpapier
  • 7 Müllsäcke Müll
  • 8 Töpfe Farbe
  • 20 Liter Benzin
  • 60 Maleranzüge
  • 100 einzelne Brustpanzer
  • 300 Sicherheitsnadeln
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